Kunst­schnee

Jahr:

Installation, 2001

Material:

Schneelanze / Kompressor / Hochdruckgerät / PVC- Schlauch / Wasser / Klima

Austellungen:

Kunsthalle Bern, 2001

Ewald Trachsels plastische Arbeiten entstehen unter streng gleich bleibenden Bedingungen. Trotzdem haben sie als Handlungspläne weniger den Charakter von Konzepten im Sinne etwa von Minimal- oder Concept- Art. Eher sind es Anleitungen zum Spiel, das jedes Mal einen anderen Verlauf nehmen kann. Diese Offenheit beinhaltet gleichzeitig den Reichtum und den ästheti- schen Reiz der Werke. Konkret offenbart die nüchterne Erscheinung bei näherer Betrachtung eine ungemeine Vielfalt an verschiedenen feinen Formen, Oberflächen, Uebergängen etc.Die Arbeiten zeigen auch eine kindlich neugierige Seite, die wir alle im Umgang mit Wasser kennen. Sei es beim Schneehütten Bauen oder beim Lutschen von Eiszapfen oder Schneebrocken. Die gleich spielerische Lust oder auch Freude am sinnigen Unsinn hat Ewald Trachsel an den Tag gelegt. Als er vom Dach der Kunsthalle in Bern herab mit einer Schneekanone den Helvetiaplatz saisongerecht beschneite.Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer. Von besorgten Verkehrsteilnehmern benachrichtigt, erschien die Polizei. Diese ihrerseits orderte den Räumungsdienst und im Nu war die ganze Pracht weggesalzen. Weiteres Schneien wurde untersagt. So blieb der einzige Schnee im Dezember in der Stadt Bern nur ein paar Stunden liegen.

 

Text Markus Schürpf

 

vorherige Arbeit:

Personal Mountains