Perma

Jahr:

Installation, 1998/1999

Material:

Gips

Austellungen:

Villa Schüpbach, Steffisburg, 1999 Kunsthaus Langenthal, 2001

Amorphe Brocken und Hohlkörper, unregelmässig über den Boden verteilt, unschwer sind sie als zusammen- hängende Gussformen zu erkennen. Die weisse Farbe des Gipses lässt an Schnee denken. Schnee und Gips, die kristalline Struktur macht sie zu verwandten Stoffen, aber auch ihre plastischen Eigenschaften.Ist Schnee ein urplastisches Material, das spontan zu Plein-Air-Kreativität reizt, so gehört der Gips ins klassische Bildhaueratelier. Die abgegossenen Körper sind ursprünglich tatsächlich Schneebrocken. Sie stammen aber nicht von einem unbeschwerten schöpferischen Akt sondern vom Strassenrand. Ihre Form rührt schlicht und einfach vom Schneepflug.Der hier liegende, in Abgüssen präsentierte, weggeräumte Schnee ist in seiner Absenz real und übertragen als Indikator aufzufassen. Zunächst verweist er auf die sensiblen, globalen Verschiebungs- und Ablagerungs- zusammenhänge von Wasser in seinen Aggregatszuständen. Dann aber auch auf die zunehmende Erwärmung des Weltklimas, auf abschmelzende Polkappen und die Verschiebung der Permafrostzonen und stellt die Frage nach menschlichen Faktoren von Naturkatastrophen.

 

Text Markus Schürpf

 

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